Bei Kashima Bearings sind wir auf Kunststofflager spezialisiert. Eine Herausforderung, der wir täglich begegnen, sind Maßänderungen — also die teils minimalen, teils deutlichen Größenveränderungen von Kunststoffen.
In diesem Beitrag erläutern wir, warum sie entstehen und wie wir Kunststoffe verarbeiten, um höchste Präzision zu erreichen.
Warum ändern Kunststoffe ihre Maße?
Es gibt zwei Hauptursachen:
1. Wärmeausdehnung
Wie die meisten Materialien dehnen sich Kunststoffe bei Erwärmung aus und ziehen sich beim Abkühlen zusammen. Dieses Prinzip erklärt, warum sich Marmeladengläser im Sommer schwer öffnen lassen, warum Gläser bei plötzlichem Kontakt mit kochendem Wasser springen können oder warum Schienen Ausdehnungsfugen benötigen.
Manche Produkte — wie das klassische Quecksilberthermometer — wurden sogar gezielt entwickelt, um diesen Effekt zu nutzen.
2. Wasseraufnahme
Anders als Metalle können Kunststoffe Wasser aufnehmen — mitunter in erheblichem Umfang. Bestimmte Polymere sind sogar auf hohe Aufnahmefähigkeit ausgelegt, etwa in Babywindeln oder kühlenden Halstüchern. In technischen Bauteilen kann diese Eigenschaft jedoch zu messbaren Maßänderungen führen.
Die Fertigungsherausforderung
Für unser Bearbeitungsteam sind Maßänderungen — insbesondere an Außen- und Innendurchmessern von Kugellagern — ein ständiges Thema.
Wir fertigen Bauteile niemals direkt auf Endmaß, sondern:
- produzieren einige Tage vorher kleine Testchargen
- messen die Maßänderungen über die Zeit
- passen die Bearbeitung für die Serienproduktion entsprechend an
Auch die Umgebungsbedingungen spielen eine entscheidende Rolle:
- Sommer: Bauteile neigen zur Ausdehnung.
- Winter: sie schrumpfen — teils sogar bei Raumtemperatur. Wir lagern sie daher in klimatisierten Kammern bei ca. 25 °C, um Stabilität zu gewährleisten.
- Frühling/Herbst: schwankende Bedingungen machen die Maßhaltigkeit besonders anspruchsvoll.
Wie groß sind die Änderungen?
Ein Beispiel für einen der instabilsten Kunststoffe, mit denen wir arbeiten:
- Ein 1000 mm langer Stab misst bei 5 °C um 2,7 mm mehr bei 35 °C.
- Bei einer Wasseraufnahme von 0,8 % kann derselbe Stab nach nur einem Tag im Wasser um 8 mm wachsen.
- Bei maximaler (theoretischer) Sättigung könnte die Längenzunahme 60 mm betragen.
Diese Werte beruhen auf Berechnungen, nicht auf extremen Praxistests — verdeutlichen jedoch, warum Maßkontrolle so wichtig ist.
Unser Ansatz
Der Umgang mit anspruchsvollen Werkstoffen erfordert ständige Sorgfalt. Wir überwachen, lagern und verarbeiten jedes Teil so, dass wir die höchstmögliche Präzision erzielen.
Irgendwo benötigt jemand Bauteile mit engsten Toleranzen — und wir sind bereit, sie zu liefern.
Kashima Bearings fertigt hochpräzise Kunststofflager aus einer Vielzahl von Werkstoffen. Dank umfassender Erfahrung und technischer Expertise können wir selbst die schwierigsten Maßanforderungen erfüllen. Kontaktieren Sie uns, um Ihre Anforderungen zu besprechen.